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Dr. Hans Mayr

Facharzt für Physikalische Medizin, allgemeine Rehabilitation und Rheumatologie
Mobil: 0699/123 09 652 | E-Mail

Der Rundrücken

(Verstärkte Brustkyphose)

Der Rundrücken ist der häufigste Haltungsschaden. Er kann Folge der Osteoporose sein. Er verursacht- oft erst nach langem Bestehen- Beschwerden und bewirkt Folgeerkrankungen. Er ist auch nicht sehr attraktiv. Dabei ist der Rundrücken durch ein einfaches Übungsprogramm wirkungsvoll zu behandeln!

Warum schadet mir ein krummer Rücken?

Durch die vermehrte Kyphose der Brustwirbelsäule kommt es zur Überlastung der Nackenmuskulatur und damit zum muskulären Cervikalsyndrom.

Die Fehlhaltung der Brustwirbelsäule beeinträchtigt die Arbeit der im Brustkorb gelegenen inneren Organe. Das Herz und insbesondere die Lungenfunktion wird beeinträchtigt. Das ist als Ursache für die bei der Osteoporose stark verminderte Lebenserwartung erkannt worden.

Durch den Rundrücken kommt es auch zur Verlagerung des Körperschwerpunktes nach vorne. Dadurch steigt das Sturzrisiko. Dieses kann nachweislich durch entsprechende Behandlung mit Übungstherapie, bei Osteoporose auch durch Aktivbandagen (SpinoMed) gebannt werden.

Der Schweizer Neurologe Brügger beschrieb schon vor mehr als 30 Jahren die sternocostale Belastungshaltung - also den Rundrücken- als erfolgreich behandelbare Ursache für viele Schmerzzustände und Funktionsstörungen am Bewegungsapparat (nicht nur an der Wirbelsäule sondern auch an den Gliedmassen!).

Beim Krafttraining schützt die richtige Haltung vor Schäden.

Was ist ein Rundrücken?

Viel meiner Patienten sind erstaunt, wenn sie nach den ersten Behandlungswochen „größer" geworden sind. Wie ist das nach Abschluss des Wachstums möglich?

Die Erklärung ist sehr einfach. Unsere Wirbelsäule ist mehrfach gekrümmt. Die Lendenwirbelsäule bildet ein Hohlkreuz (medizinisch: Lordose), die Brustwirbelsäule ist in der Gegenrichtung gekrümmt, Rundrücken oder Katzenbuckel (medizinisch: Kyphose), die Halswirbelsäule ist wieder wie die Lendenwirbelsäule nach vorne konvex gekrümmt (medizinisch: Lordose). Diese - an sich normalen- Krümmungen sind bei vielen Menschen zu stark ausgeprägt.

Wie entsteht der Rundrücken?

In sehr vielen Fällen ist die krumme Haltung eine schlechte Angewohnheit, die durch unsere sitzende Lebensweise gefördert wird. Auch nach Wachstumsstörungen (Asoleszentenkyphose, M. Scheuermann) Nach Wirbelbrüchen und Wirbel-Verformungen- wie sie am häufigsten durch die Osteoporose entstehen, kommt es zur ständigen Zunahme des Rundrückens. Und das sogar dann, wenn die Krankheit nicht voranschreitet! Dem kann durch einfache Übungen erfolgreich begegnet werden!

Wie kann ich meine Haltung überprüfen?

Die Haltung genau zu messen ist nicht einfach. Das benötigt aufwendige technische Geräte, z.B. die MediMouse. Wichtige Hinweise kann man aber mit sehr einfachen Mitteln bekommen. Einer davon ist die Körpergröße. Durch aktive Aufrichtung können diese Wirbelsäulenverkrümmungen vermindert werden. Folge: Vermehrte Körpergröße!

Weitere Maße für die gesunde Haltung sind der Abstand des Hinterkopfes (medizinisch: Occiput) bzw. des Tragus (Ohrknorpel vor dem Gehörgang) von der Wand. Bei gerader Wirbelsäule sollte der Hinterkopf- bei waagrechten Blick - die Wand berühren! Der Wand-Tragusabstand ist schwieriger zu messen. Er ermöglicht Arzt und Therapeut, die Fortschritte bei der Haltungsverbesserung festzustellen.

Wie messe ich meine Körpergröße, Occiput- bzw. Tragus-Wand Abstand?

  • Blick waagrecht! Der Blick nach oben verfälscht das Ergebnis!
  • Immer zur selben Tageszeit. Innerhalb der ersten Stunde nach dem Aufstehen kann durch Wasserverlust aus den Bandscheiben eine Größenverlust von mehreren Zentimetern eintreten.

Wie erreiche ich eine lange, stabile Wirbelsäule?

Die Erreichung der aufrechten, stabilen Haltung im ruhigen Stehen und Sitzen ist der erste Schritt. Es wird durch das Haltungsaufbauschulung bewirkt. Die aufrechte Haltung bei allen Aktivitäten beizubehalten, ist dann der nächste. Selbstverständlich und gerade auch bei den Kräftigungs-Übungen der medizinischen Trainingstherapie.